Die parteipolitisch und konfessionell neutrale V. mit Sitz am Wohnort des/der jeweiligen Präsidenten/-in besteht zum «Zweck, den politischen und wirtschaftlichen Zusammenschluss der Region Basel zu fördern und zu verwirklichen» (aus: Statuten vom 27. September 2007). Das Sekretariat befindet sich in Basel. Die rund 600 Mitglieder (Stand November 2010), darunter viele Lokalpolitiker/innen aber auch National- und Ständeräte/-innen aus verschiedenen Parteien sowie Gemeinden und Firmen, setzen sich für die politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit und Partnerschaft zwischen den in der Region vertretenen Kantonen und Institutionen ein. Das betreffende Gebiet umfasst im Wesentlichen die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft, die solothurnischen Gebiete nördlich des Jura und das Aargauer Fricktal. Auf verschiedenen sachpolitischen Themengebieten verfolgen die Mitglieder das Ziel, gemeinsame Praxis und aufeinander abgestimmte Gesetzgebung, Kostenausgleich und die Schaffung gemeinsamer Institutionen zu fördern und Doppelspurigkeiten aufgrund der politischen Aufsplitterung zu vermeiden. Dazu werden Lösungsansätze und Thesen erarbeitet und durch Podiumsdiskussionen, Vorträge, Zeitungsartikel und Communiqués verbreitet. Die V. verleiht ausserdem seit 2000 jährlich den «Anerkennungspreis (früher Förderpreis) für eine Starke Region» an Personen oder Organisationen, die sich in der Region Basel für die Zusammenarbeit über die Kantonsgrenzen hinaus engagiert oder Projekte von überregionaler Bedeutung realisiert haben. Das langfristige Ziel der V. besteht in der Hinführung der Region Basel zu einer gemeinsamen politischen Körperschaft, einem Kanton Nordwestschweiz.

Geschichte und Ausblick
Gegründet wurde die V. am 18. April 1989 in Reinach unter dem Namen «Vereinigung für eine starke Region Basel». An der Gründungsversammlung nahmen 24 Personen teil. Der Vorstand wurde damals wie folgt besetzt: Präsident: Niklaus Kissling (Einwohnerrat, Reinach); Vize-Präsident: Peter Bauer (Binningen); weitere Vorstandsmitglieder: Werner Klaus (Landrat, Allschwil); Hans-Rudolf Bachmann (Grossrat, Basel); Bernhard Gelzer (Grossrat, Basel); Max Gürtler (Allschwil); Peter C. Rogge (Reinach). Als eine Art Vorgängerorganisation fungierte das «überparteiliche Komitee für eine starke Region Basel», das ein Jahr zuvor im Hinblick auf die Volksabstimmung vom 12. Juni 1988 im Kanton Basel-Landschaft gegründet wurde. Damals ging es um die Frage, ob der Kanton Basel-Landschaft in einen Vollkanton umgewandelt werden soll. Das Komitee wollte dies verhindern, weil es in diesem Schritt ein Hindernis auf dem Weg zur Wiedervereinigung der beiden Basler Halbkantone sah. Die Verankerung der Wiedervereinigungsabsicht in der Baselbieter Kantonsverfassung und die Beibehaltung des entsprechenden Artikels in der baselstädtischen Kantonsverfassung wurden als nächste Ziele des Komitees genannt, auf dem Weg zur Wiedervereinigung. '

Die langfristigen Ziele des Komitees wurden in der Substanz von der V. übernommen und durch viele konkret anstehende Aufgaben und sachpolitische Zielsetzungen ergänzt - darunter erklärtermassen auch: "einen Anschluss des Laufentals an den Kanton Basel-Landschaft (zu) unterstützen" (Flugblatt datiert: April 1989). Die V. beteiligte sich u.a. mit einem Flugblatt am zweiten Abstimmungskampf vor dem 12. November 1989, als über einen Kantonswechsel des Laufentals abgestimmt wurde.

'Zu ihrem zwanzigjährigen Bestehen gab die V. 2010 eine Jubiläumsbroschüre heraus. Darin legt sie ihre Standpunkte zu den Sachthemen Wirtschaftsraum, Steuern und Finanzausgleich, Bildungsraum, Gesundheitsraum, Kulturraum, Verwaltung, Verkehrsraum und Sicherheitsraum dar und weist auf ihren Leistungsausweis als Wirkkraft hinter den Kulissen bei der Einführung der gemeinsamen Trägerschaft der Universität und der Fachhochschule Nordwestschweiz, der Ausbildungsstruktur im Gesundheitswesen'und der Fusion der Rheinhäfen etc. hin. Das übergeordnete Ziel einer Schaffung des Kantons Nordwestschweiz wird darin in den Kontext von «Föderalismus und gesamtschweizerische Gebietsreform» gestellt und mit einem Zitat von Henri Dunant untermalt: 'Seuls ceux qui sont assez fous pour penser qu'ils peuvent changer le monde y parviennent!'