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Mont-Soleil Open Air Festival

Das Musikfestival wurde 1995 von einer Gruppe von 16-jährigen Jugendlichen gegründet. Es fand jährlich im August auf dem Mont-Soleil bei Saint-Imier statt. Ab 1999 galt das M. europaweit als erstes Festival, das seinen Elektrizitätsbedarf zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen deckte. Bis 2006 fanden 10 Ausgaben statt, mit Unterbrüchen 1998 und 2002.

Die erste Ausgabe lief 1995 unter dem Namen «Mont-Soleil Rock Festival». Sie bot acht regionalen Musikgruppen eine Bühne und zog rund 900 Besucher/innen an. Im Jahr darauf wurde der Veranstaltungsort um einige hundert Meter verlegt und das Festival in «Mont-Soleil Open Air Festival» umgetauft. Es fand an einem einzigen Abend statt und präsentierte Musikgruppen aus der ganzen Schweiz und dem Ausland. Um Organisationskosten zu sparen, wurde die dritte Ausgabe 1997 in die Eishalle von Saint-Imier verlegt. Dieses «Indoor Festival Mont-Soleil» mit mehr als 2200 Zuschauern/-innen erstreckte sich erstmals auf zwei Abende.
Nach der dreijährigen Anfangsphase zwang ein Finanzdefizit das Organisationskomitee dazu, sich zu professionalisieren und die Organisationsstrukturen zu überdenken. Aus diesem Grund fiel die 4. Ausgabe im Jahr 1998 aus. In dieser Pause gründeten die Mitglieder des Organisationskomitees den gemeinnützigen Verein Mont-Soleil Arts & Spectacles (MAS).
Die Neulancierung gelang 1999 in verändertem Rahmen. Das Festival fand neu an drei Abenden am früheren Veranstaltungsort von 1996 statt. Gleichzeitig wurde es zum europaweit ersten Festival, das ausschliesslich Energie aus erneuerbaren Quellen verwendete.
Die Jahre 2000 und 2001 brachten grosse Erfolge. Die gute Wetterlage ermöglichte es, dass 2000 zum ersten Mal ein geschlossener Abend mit bezahlten Eintritten durchgeführt wurde. Die Ausgabe von 2001 zog beinahe 8000 Besucher/innen an. 2002 entschieden sich die Organisatoren für eine Teilnahme an der Expo.02 und liessen das Festival darum ausfallen. Stattessen waren sie mit dem Konzerttag «Carte postale du Festival» auf der Bieler Arteplage präsent.
Die 7. Ausgabe von 2003 brachte wiederum einen Erfolg: Das Festival zählte 16'000 Besucher/innen (davon 12'000 zahlende Gäste) bei einem Budget von CHF 800'000.-.
Im Oktober desselben Jahres unterzeichnete Patrick Tanner, seit Beginn Leiter des Festivals, einen Sponsoringvertrag mit der BKW Energie AG. Dadurch konnte sich der Verein MAS neu eine 50%-Stelle für die Administration leisten. 2004 brachte durchwegs schlechtes Wetter. Nur die zahlreichen Vorverkäufe für ein Konzert von Patricia Kaas konnten verhindern, dass sich dies in einem Defizit niederschlug.
2005 wurde die Lage noch schwieriger: Wegen schlechten Wetters kamen nur 7500 Gäste auf den Mont-Soleil. In der Kasse blieb ein Defizit von CHF 200'000.-. Durch die Aktion «Mont-Solidarité» mit Sammlungen bei Einzelpersonen, Unternehmen und öffentlichen Institutionen sowie Abkommen mit Zulieferern und Partnern konnten die Organisatoren jedoch wieder Fuss fassen.
Leider setzte sich das Wetterpech 2006 fort: Es kamen nur 5500 Zuschauer/innen. Das Organisationskomitee musste daraufhin einen Antrag auf Zahlungsaufschub bis Mai 2007 stellen.
An der Generalversammlung des Vereins MAS vom 9. Mai 2008 wurde ein neues Organisationskomitee gewählt. Der alte Verein wurde aufgelöst und durch einen neuen namens «Mont-So» ersetzt. Dieser befasste sich mit der Wiederaufnahme des Festivals für 2009, wobei den Musikern/-innen aus der Region mehr Gewicht eingeräumt werden sollte. Leider kam die Neuausgabe nicht zustande. Im März 2009 sagte der Verein «Mont-So» das Festival ab.

Autor*in der ersten Version: Emma Chatelain, 03/06/2013

Übersetzung: Kiki Lutz, 03/06/2013

Archivbestände

Mémoires d’Ici (Saint-Imier), Dokumentation « Mont-Soleil, Open air festival »

Zitiervorschlag

Emma Chatelain, «Mont-Soleil Open Air Festival», Lexikon des Jura / Dictionnaire du Jura (DIJU), https://diju.ch/d/notices/detail/6495-mont-soleil-open-air-festival, Stand: 19/04/2024.

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