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Feningerspital, Laufen

Das Feningerspital (heute «Kantonsspital Laufen» genannt) wurde 1869 in Laufen gegründet und ist das älteste Spital im Kanton Basel-Landschaft. Der Arzt und Stifter Joseph Conrad Gabriel Feninger hatte sein Vermögen am 26. Januar 1869 dem Amtsbezirk Laufen mit der Auflage vermacht, ein Spital in seinem Wohnhaus einzurichten. Er verfügte u.a., dass das Spital Patienten beider Geschlechter aufnehmen und die Behandlung von Bedürftigen Vorrang haben sollte. Er stellte das Spital unter die Leitung eines 5-köpfigen Verwaltungsrates. Feninger starb wenige Tage später am 15. Februar 1869. Kurz darauf wurde der Verwaltungsrat gewählt.
Das sog. «Roggenbach-Haus» (heute Amtshaus von Laufen) wurde daraufhin in den Jahren 1870/71 umgebaut. Fünf Betten wurden eingerichtet, zwei vom Staat und drei vom Spital finanzierte. Ab dem 2. Mai 1872 behandelte das F. dringende Fälle. Im Jahr 1873 wurden laut Jahresbericht des ersten Spitalarztes, Victor Wyss, bereits 48 Patienten/-innen in insgesamt 1423 Pflegetagen betreut. Die Krankenpflege wurde katholischen Spitalschwestern aus Menzingen und protestantischen Diakonissinnen aus Bern anvertraut (der Wille des Stifters sah "Schwestern eines schweizerischen Ordens" vor), 1894 wurden diese von Ingenbohler Schwestern abgelöst, die bis 1977 in Laufen tätig blieben.
Die Belegung nahm zu Beginn des 20. Jh. deutlich zu, so dass 1907 erste Pläne für einen Neubau entstanden. Die Gemeinden des Bezirks entschieden sich aber für einen Umbau des bestehenden Gebäudes. Während des Ersten Weltkrieges wurde ein erstes Operationszimmer eingebaut. Erst 1942 kam die finanzielle Basis für einen Neubau zustande. Ausschlaggebend war das Engagement der Gerster-Roth-Stiftung (eingerichtet von der AG für Keramische Industrie Laufen) und der Stadtburgergemeinde Laufen, die das Land auf dem sog. «Maiersacker» zur Verfügung stellte. Der erste Spatenstich erfolgte aber erst am 26. Januar 1950, nachdem ein realisierbares Projekt ausgearbeitet worden war. Der Neubau von Architekt Alban Gerster kostete insgesamt CHF 4.2 Mio. (inkl. Mobiliar) und wurde am 18. Oktober 1953 im Beisein des Bischofs von Basel und von sechs Berner Regierungsräten eingeweiht. Das neue Spital verfügte über die Abteilungen Chirurgie/Innere Medizin und Geburtshilfe/Gynäkologie und bot Platz für 130 Patienten/-innen und 20 Säuglinge. 1954 betreuten 61 Angestellte 1728 Patienten/-innen in 30'600 Pflegetagen.
In den 1980er und frühen 1990er Jahren erfolgten weitere bauliche Erneuerungen zur Modernisierung der Infrastruktur, darunter der Bau der geschützten Operationsstelle GOPS (Zivilschutzanlage) mit 248 Betten sowie der Neubau Süd (für die geriatrische Abteilung), der im Januar 1990 eröffnet wurde. Um 1990 hatte das F. ca. 190 Angestellte (130 Vollzeitstellen).
Nach dem Wechsel des ehem. bernischen Amtsbezirks Laufen zum Kanton Basel-Landschaft wurde das F. neben Liestal und Bruderholz in die Reihe der Kantonsspitäler aufgenommen und heisst seither «Kantonsspital Laufen». Zu diesem Zeitpunkt wechselte auch die Trägerschaft: Die Laufentaler Gemeinden wurden in dieser Funktion durch die Volkswirtschafts- und Sanitätsdirektion des Kantons Basel-Landschaft abgelöst.


Autor*in der ersten Version: Kiki Lutz, 25/11/2011

Letzte Änderung: 11/03/2012

Bibliografie

Biolex Personenlexikon des Kantons Basel-Landschaft, Website (Stand: 11. 11. 2011), http://www.baselland.ch/FENINGER_Joseph-C-G-htm.292845.0.html
Madlen Blösch, «125 Jahre Feningerspital Laufen», in dr Schwarzbeub, Jg. 73 (1995), S. 88-89
Andreas Cueni, «Joseph Feininger: Ein Arzt stiftet Laufen ein Bezirksspital», in Laufentaler Museumshefte, Nr. 8, 1995, S.12-15
Ruedi Imhof, «Laufen: Spital», in Laufentaler Jahrbuch, Nr. 1, 1986, S. 47-48
Kantonsspital Laufen, Website (Stand: 11.11.2011): http://www.ksla.ch

Zitiervorschlag

Kiki Lutz, «Feningerspital, Laufen», Lexikon des Jura / Dictionnaire du Jura (DIJU), https://diju.ch/d/notices/detail/1000174-feningerspital-laufen, Stand: 20/04/2024.

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