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Baumann, Ernst (1905-1955)

Bürger von Mosnang (SG). Geboren am 20. September 1905 in Metzerlen (SO), gestorben am 2. Dezember 1955 in Basel. Konfession: röm.-kath. Sohn des Johann Josef Baumann und der Eugenia Erb von Metzerlen. Heirat: 1937 mit Erna Schaad aus Rodersdorf.
Schulen: Bezirksschule Mariastein, 1921-1922 Kantonsschule St. Gallen, 1922-1926 Collegium Borromäum Altdorf. Studium der Philologie, Kunstgeschichte und Geschichte ab 1926 in Basel, Paris (Sommer 1928) und Rom (Winter 1928-1919). 1937 Erlangung der Doktorwürde.
B. war Lehrer und ein bedeutender Historiker, Kunsthistoriker und Volkskundler. Neben seiner Tätigkeit als Lehrer für Französisch, Deutsch, Italienisch und Geschichte an der Bezirksschule Therwil (1932-1955) war seine Leidenschaft für Lokal- und Heimatgeschichte ausschlaggebend für seine wissenschaftliche Karriere. Wichtige Impulse erhielt er darin von Prof. Hans Georg Wackernagel an der Universität Basel. Seine volkskundlichen Forschungen und Einordnungen lokaler Begebenheiten in das Gesamtbild historischer Zusammenhänge eröffneten neue, interdisziplinäre Ansätze. Er betrieb zahlreiche Studien über die katholische Nordwestschweiz und das Elsass und arbeitete 1940-1955 als Redaktor der Jurablätter, die er entschieden mitprägte, sowie 1929-1955 als enger Mitarbeiter von Albin Fringeli beim Schwarzbueb. Sein wissenschaftliches Hauptwerk bestand in der Gesamtdarstellung des Wallfahrts- und Votivwesens der katholischen Schweiz ' ein umfassendes Inventarwerk, das ihn als besten Kenner der religiösen Volkskunde in der Schweiz auswies. Er arbeitete 16 Jahre lang daran, wobei er kurz vor Antritt eines zweijährigen Nationalfonds-Forschungsstipendiums zum Abschluss des Werkes verstarb.
B. engagierte sich in zahlreichen kulturellen und wissenschaftlichen Organisationen und Vereinen, so als Obmann und Institutsleiter der Schweizerischen Gesellschaft für Volkskunde, Präsident des Verkehrsvereins Birsigtal und der Gemeinnützigen Gesellschaft Dorneck-Leimental, als Obmann der Freunde des Heimatmuseums Schwarzbubenland, als Kommissionsmitglied des Schweizerischen Juravereins, der Raurachischen Geschichtsfreunde, der Solothurnischen Flurnamenkommission, der Solothurner Kunstdenkmälerkommission, des Heimatschutzes beider Basel (später des Kantons Basel-Landschaft), der Schweizerischen UNESCO-Kommission sowie in mehreren Vereinen zur Erhaltung einzelner Kulturdenkmäler (z.B. der Ruine Landskron).


Autor*in der ersten Version: Kiki Lutz, 07/12/2011

Letzte Änderung: 13/03/2012

Bibliografie

Basler Nachrichten, 5. Dezember 1955

Biolex Personenlexikon des Kantons Basel-Landschaft, Online-Version (Stand 06.12.2011): http://www.baselland.ch/BAUMANN_Ernst-htm.291189.0.html
Albin Fringeli, «Im Dienst der engern Heimat», in Jurablätter, Heft 1, Jg. 18, 1956, S.11-13
Anton Guldimann, «Der Kunsthistoriker», in Jurablätter, Heft 1, Jg. 18, 1956, S. 7-8
Karl Meuli, «Dr. Ernst Baumann ', 20. September 1905 - 2. Dezember 1955», in Schweizerisches Archiv für Volkskunde, Heft 1/2, Jg. 51, 1955, S. 246-252
Paul Müller, «Der Lehrer», in Jurablätter, Heft 1, Jg. 18, 1956, S. 2-3
Hans Georg Wackernagel, «Der Historiker», in Jurablätter, Heft 1, Jg. 18, 1956, S. 5-6
Richard Weiss, «Der Volkskundler», in Jurablätter, Heft 1, Jg. 18, 1956, S. 4-5
Emil Wiggli, «Vorwort des Gründers», in Jurablätter, Heft 1, Jg. 18, 1956, S. 1

Zitiervorschlag

Kiki Lutz, «Baumann, Ernst (1905-1955)», Lexikon des Jura / Dictionnaire du Jura (DIJU), https://diju.ch/d/notices/detail/1000189-baumann-ernst-1905-1955, Stand: 19/04/2024.

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