1928 gründete der Papierfachmann Otto Erzer in Laufen zusammen mit den Buchdruckereien und Verlagshäusern Conzett & Huber aus Zürich und Birkhäuser & Cie. aus Basel sowie mit seinem Schwiegersohn, Otto Kunz, die Papierfabrik Laufen AG. Die Gründung entsprach einem Bedürfnis der beiden Verlagsbetriebe nach Besitz einer gesicherten Bezugsquelle für ihren Papierbedarf.
Die Fabrik wurde auf dem Areal der früheren Zementfabrik Dittingen an der Strasse nach Zwingen erbaut. Die Lage direkt an der Birs bot als Vorteil zwei vorhandene Kraftwerke, welche die Bernische Kraftwerke AG zum Verkauf anbot, sowie einen Anschluss an die Bahnlinie. Im Juni 1929 konnte der Betrieb aufgenommen werden. Die P. stellte Papiere für Illustrationsdruck, Zeitungsdruck, Offsetdruck sowie Isolierpapiere, Prospektpapiere, Kassenrollen, Briefumschläge etc. her. Als Rohmaterial wurde hauptsächlich Holzschliff aus einheimischer Produktion verwertet, der in der betriebseigenen Holzschleiferei zubereitet wurde. Die P. produzierte von Anfang an mit Gewinn. Ende 1930er / Anfang 1940er Jahre wurden die Gebäude erweitert und modernisiert. 1949 erfolgte die Umwandlung der Aktiengesellschaft in die Fabrikgesellschaft Kunz, Herzer & Co. und Ende der 1950er Jahre ging die kaufmännische Leitung nebst Firmenanteilen von Otto Kunz auf dessen Sohn über.
1960 wurde eine zweite Papiermaschine in Betrieb genommen und einige Jahre später eines der modernsten Kesselhäuser Europas erbaut. Die erfolgreiche Firma stand im Ruf der Fortschrittlichkeit, sowohl was die Technik wie auch was die Unternehmensführung und die Anstellungsbedingungen anging.
Aufgrund einer stagnierenden Nachfrage und der Öffnung des Papiermarktes durch die EFTA wurde das Umfeld in den 1960er Jahren zusehends schwieriger. Die Konkurrenz durch Importpapier aus Skandinavien und Österreich wirkte sich stark auf den Absatzmarkt und das Preisniveau aus. Die P. geriet in Schwierigkeiten und musste sich nach einem starken Partner umsehen. Die Papierfabrik Biberist AG übernahm am 1. Januar 1970 die Hälfte der Aktien nebst der technischen Leitung und der Oberaufsicht über das Management. Es wurden Massnahmen eingeleitet, die den Betrieb rationalisieren sollten: Investitionen in Höhe von CHF 750'000.-, Qualitätsverbesserung und eine kurzzeitige Produktionssteigerung auf ein Rekordhoch von 20'300 Tonnen, während gleichzeitig 30 Arbeiter entlassen wurden. Doch dies zeitigte nur kurz eine Wirkung. Der Sanierungsversuch blieb erfolglos und am 16. Juni 1972 gab die Leitung der Biberist AG die geplante Stilllegung des Werks bekannt. Am 30. September 1972 wurde die Fabrik geschlossen, 142 Arbeitnehmer verloren ihre Stelle. Die Schliessung führte zu Protestaktionen und löste bis weit über die Region hinaus Aufsehen und Erbitterung in der Öffentlichkeit aus.