Die Brasserie des Franches-Montagnes (BFM) mit Sitz in Saignelégier wurde im Juni 1979 von Jérôme Rebetez gegründet – dank einem Gewinn in der Fernsehschau « Le rêve de vos 20 ans » in Höhe von CHF 50'000.- .

Die Brauerei entwickelte sich zu einem erfolgreichen Pionierbetrieb in der Schweizer Kleinbrauerszene und produzierte bereits 1998 10-12000 Flaschen pro Monat.

Die Produkte erlangten auf Anhieb Bekanntheit mit innovativen Ideen sowohl in Bezug auf die Zutaten wie auch beim Marketing. Zu nennen sind z.B. die Werbeplakate von Plonk & Replonk oder die Feier am Valentintag 2014 mit der Crew von 120 secondes (bekannte Newssendung von TSR), bei der Serge Jacquet und Gilles Surchat als DJs in der Brauerei auflegten.

Heute steht das Kürzel BFM sowohl für die Brauerei wie auch für die vielen Biersorten, so stark ist die Identifikation mit den drei Buchstaben. Die Marke wird ausserdem mit zahlreichen Merchandising-Produkten wie Gläsern oder T-Shirts beworben.

Das Know-How des Firmengründers und Eigners der BFM erlangte 2009 Weltbekanntheit, als ein Artikel in der New York Times (s. Bibliografie) erschien. Daraufhin reisten Vertreter der deutschen Brauerei «Schneider Weisse», die eines der meistgetrunkenen Weissbiere der Schweiz herstellt, nach Saignelégier, um dort mehr über den Ausbau von Bier in Eichenfässern zu erfahren.

Im gleichen Jahr wurde die Einzelfirma «Jérôme Rebetez» in eine Aktiengesellschaft mit Namen «Brasserie BFM SA» umgewandelt mit Jérôme Rebetez als Verwaltungsratspräsident an der Spitze. Damals beschäftigte der Brauereibetrieb rund 10 Angestellte. Dank der zunehmenden Beliebtheit ihrer Spezialitäten bei der Kundschaft wies die BFM damals jährliche Wachstumszahlen im zweistelligen Prozentbereich aus. Der Ruf der BFM war gefestigt.

Schon 2010 konnte die BFM die Produktion nochmals vervierfachen und eine neue Brauereianlage einweihen. 2011 lag die Produktion bei jährlich 500'000 Flaschen und 2013 wurden 300'000 Liter Bier gebraut. Die Brauerei bietet heute insgesamt 7 Vollzeitstellen für 8 Teilzeitangestellte und 2 BraumeisterInnen. 2012 wurde eine Bar mit Biertheke und Zapfhahn eingerichtet, so dass die zahlreichen Gäste in passendem Rahmen empfangen werden können. Gleichzeitig dient sie als Lokal für die von der Brauerei gelegentlich organisierten Konzerte.

Zum zehnjährigen Jubiläum ihrer Biersorte St. Bon-Chien, ein Aushängeschild der Firma, organisiert die BFM die Saint Bon-Chien World Tour 2014, ein weltweites Festival mit Stationen in Tokyo, Richmond (Virginia), Brüssel, Paris, Lille, Barcelona, Rom, Montréal, Winterthur, etc.

2014 umfasste das Sortiment der BFM 14 Biersorten (s. S. 2). Neben den Klassikern wie La Meule, La Torpille oder La Salamandre braut die BFM oft Spezialitäten zu besonderen Anlässen. So zum Beispiel La Plage, ein Bier, das seit 2001 jedes Jahr für die Plage des Six-Pompes (Strassenkunstfestival von La Chaux-de-Fonds) hergestellt wird, oder La Procrastinator Ice Bock, das draussen im Freiberger Schnee gefroren wird, oder das 2012 zur Einweihung der neuen Bar und zur Buchvernissage des 2. Bandes der Comicreihe Indociles gebraute Bier. Die Etikette dieses speziellen Bieres wurde von Pitch Comment gezeichnet, der zusammen mit dem Bruder des Firmengründers, Camille Rebetez, Autor der Comicreihe ist.

Dazu kommen regelmässig weitere Neuheiten und Saisonspezialitäten. Auf eine Initiative des Freiburger Café-Betreibers José Leal (Café Populaire) kreierte Jérôme Rebetez 2012 das Bière de la St-Nicolas zur gleichnamigen Freiburger Tradition. Das Bier trägt jedes Jahr eine neue Etikette, gestaltet vom Freiburger Siebdruckkünstler Serge Nidegger.

Seit 1998 wird jeden ersten Novemberfreitag und -samstag im Jahr die Cuvée anniversaire (Geburtstagsjahrgang) öffentlich gebraut. Eine weitere Spezialität heisst La Dragonne und wird heiss getrunken! Ausserdem gibt es limitierte Sorten wie z.B. Spike & Jérôme, eine Gemeinschaftskreation von BFM mit der Brauerei Terrapin in Athens, GA (USA).

Die vielfältigen Produkte der BFM werden heute in zahlreichen Ländern vertrieben: Schweiz, USA, Japan, Norwegen, Frankreich, Italien, Belgien und Dänemark.

Auszeichnungen:

- 1. Preis der « Swiss homebrewing Trophy » für Jérôme Rebetez während seines Önologiestudiums

- 1. Preis des Fernsehwettbewerbs « Le rêve de vos 20 ans », Kategorie Unternehmen (1997)

- Goldmedaille (La Mandragore) bei den Solothurner Biertagen 2005, Kategorie « Obergärige Spezialitäten »

- Goldmedaille (La Torpille) bei den Solothurner Biertagen 2006, Kategorie «Belgium Style Beer OG »

- Silbermedaille (Alex le Rouge) und Bronzemedaille (Cuvée du 9ème) beim 1. Extrembierwettbewerb der Solothurner Biertage 2007

- Das Abbaye de Saint Bon-Chien wurde 2009 vom Gastrokritiker der New York Times, Eric Asimov, zum besten in einem Eichenfass ausgebauten Bier der Welt gekürt.

Unter dem Motto «A contre-courant mais dans notre bon sens à nous» (Gegen den Trend aber in unserem Sinn - Übers. Red. DIJU) werden Biere gebraut, die sich nicht einfach nach dem Geschmack des Mainstreams richten. 2009 erklärte der Brauereigründer: «Nous fabriquons les bières qui nous plaisent et ensuite nous expliquons notre démarche aux clients. C'est ça, le métier d'artisan!». (Wir stellen Biere her, die zuerst uns selbst gefallen und dann erklären wir das Prozedere der Kundschaft. So funktioniert das Handwerk! - Übers. Red. DIJU)

Biersorten 2014 :

La Salamandre

La Torpille

L'Abbaye de Saint Bon-Chien

La Cuivrée

La Brouette

La Mandragore

L'Alex le Rouge

La Spike & Jérôme (limitierte Ausgabe)

La Twin Porter

La Saison √225

La XIV

La 4X4

La BATS (Amberbier mit rauchigem Tarry Suchong-Geschmack)