Das kultur- und wirtschaftshistorische Museum des 19. und 20. Jh. wurde zunächst 1985 und dann 1995 in Biel (wieder)eröffnet. 2012 fusionierte es mit dem Museum Schwab und wird fortan unter dem Namen Neues Museum Biel weitergeführt.
Dora Neuhaus, die letzte Eigentümerin des alten Hauptgebäudes der 1842 geschlossenen Indienne-Manufaktur Verdan-Neuhaus, vermachte ihren Immobilienbesitz testamentarisch der Schaffung eines Charles Neuhaus-Museums, im Andenken an ihren Urgrossvater (1796-1849). 1985 wurde die in ein Museum umgewandelte Wohnung der Stifterin dem Publikum zugänglich gemacht. 1992-1995 wurden die Gebäude für das neue Museum Neuhaus dank finanzieller Unterstützung der Stadt Biel, des Kantons Bern, der Eidgenossenschaft und der Stiftung Charles Neuhaus eingerichtet.
Trägerin des Museums ist die Stiftung Charles Neuhaus Biel. Das Museum wird subventioniert von der Stadt Biel, dem Kanton Bern und den Gemeinden der Regionalen Kulturkonferenz Biel.
Pietro Scandola ist Generaldirektor und Konservator der historischen Abteilungen, Philippe Lüscher Konservator der Abteilung Kunst und Illustration.
Neben jährlich 3-4 Sonderausstellungen, präsentiert das Museum mehrere Dauerausstellungen:
Bürgerlicher Lebensstil im 19. Jahrhundert: Wohnen und Haushalten; Wohnen und Kunst
Dieser Teil der Ausstellung befindet sich in der ehemaligen Wohnung der Stifterin und verschafft den Besuchern/-innen Einblicke in den bürgerlichen Alltag des 19. Jh. Die Wohnung wurde um 1800 für die Fabrikanten der Indienne-Manufaktur Verdan-Neuhaus gebaut, in deren ehemaligen Hauptgebäuden sich heute das Museum Neuhaus befindet.
Stiftung Sammlung Robert: Pflanzen- und Tieraquarelle
Die 1980 gegründete Stiftung Sammlung Robert hat zum Ziel, das Werk der Malerfamilie Robert zu sammeln, zu konservieren und bekannt zu machen, insbesondere die Tier- und Pflanzenaquarelle und -zeichnungen von Léo-Paul Robert, Philippe Robert und Paul-André Robert. Zu diesem Zweck verfügt sie über einen Dauerausstellungsraum, organisiert aber auch Gastausstellungen an anderen Orten. Sie unterstützt auch Publikationen über die Werke der Roberts.
Am 7. Dezember 1982 wurde zunächst das Museum Robert, Flora und Fauna, in einer Liegenschaft der Stiftung Charles Neuhaus eingeweiht. Nach der baulichen Erweiterung des Museum Neuhaus konnte die Sammlung Robert in neuen Räumen untergebracht werden.
Karl und Robert Walser: Maler und Dichter
Der grosse Deutschschweizer Schriftsteller Robert Walser (1878-1956) war zu seinen Lebzeiten weniger bekannt als sein älterer Bruder Karl, der Tafelmaler, Buchillustrator, Bühnenbildner und Freskenmaler. Die Ausstellung beleuchtet besonders die gemeinsamen Werke der beiden Bieler Brüder: Roberts Texte, illustriert von Karl und Karls Werke, in den Beschreibungen von Robert.
Kinosammlung William Piasio: Archäologie des Kinos
Die ursprünglich von William Piasio als Privatsammlung angelegte Kinosammlung umfasst mehr als tausend Objekte zur Kinogeschichte-, Filmwissenschaft und -technik.
2008 wurde die Ausstellung während Monaten geschlossen und völlig neu gestaltet.
Biel/Bienne. Uhren- und Industriestadt
Die Dauerausstellung zur Bieler Industriegeschichte besteht seit 2006. Der erste Teil beleuchtet die Entwicklung Biels zur Industriestadt, der zweite Teil befasst sich speziell mit der Bieler Uhrenindustrie und der dritte Teil präsentiert verschiedene Bieler Industrieprodukte vom Velo über Radioapparate bis zum Kompass.
Autor*in der ersten Version: Emma Chatelain, 01/02/2012
Übersetzung: Kiki Lutz, 11/11/2013
Archivbestände
Mémoires d’Ici (Saint-Imier), Dokumentation « Bienne, musées »
Bibliografie
Philippe Lüscher, « Musée Neuhaus, nouvelle exposition permanente Biel/Bienne. Ville horlogère et industrielle », in Intervalles, 78, Sommer 2007, S. 12-25 www.collection-robert.ch/f/index.php
Zitiervorschlag
Emma Chatelain, «Museum Neuhaus, Biel», Lexikon des Jura / Dictionnaire du Jura (DIJU), https://diju.ch/d/notices/detail/6513-museum-neuhaus-biel, Stand: 14/12/2024.