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Hagenbach, Franz Konrad von (1688-1734)

Getauft am 30. Januar 1688 in Hagenbach. Gestorben am 13. Dezember 1734 in Pruntrut. Sohn des Franz Adam Philipp Niklaus von H. und der Maria Eva Ursula Elisabeth Blarer von Wartensee. Neffe von Johann Jakob Christoph und Beat Hartmann Anton Ignaz Blarer von Wartensee. Cousin von Franz Ignaz Blarer von Wartensee. Katholisch.
Ab 1699 Besuch des Jesuitenkollegiums in Pruntrut. Am 30. September 1703 erhielt er die Tonsur. Am 2. September 1704 fand die Aufschwörung beim Basler Domkapitel statt. Von 1706 bis 1710 setzte H. sein Studium am Collegium Germanicum et Hungaricum in Rom fort. Am 30. Januar 1712 erfolgte die kapitularische Aufnahme ins Basler Domkapitel (d. h. die Inbesitznahme des Kanonikates). Zu diesem Zeitpunkt war H. Subdiakon. Am 23. September 1724 liess er sich zum Diakon und am 12. März 1729 zum Priester weihen. Dass er sich erst so spät zum Diakon weihen liess und anschliessend nochmals ungewöhnlich lange fünf Jahre bis zur Priesterweihe verstrichen, hängt sehr wahrscheinlich damit zusammen, dass H. als ältester Sohn der Familie nach dem Tod der Eltern (1703 und 1709) die Vormundschaft über seine noch nicht volljährigen Geschwister übernahm und somit familiäre Pflichten hatte. Aufgrund des frühen Todes eines seiner Brüder und der Kinderlosigkeit eines anderen, früh verwitweten Bruders, scheint sogar H.‘s Rückkehr in den weltlichen Stand zeitweise eine mögliche Option gewesen zu sein, um den Fortbestand des Familienstammes zu sichern.
H. wurde zu einer wichtigen Figur im Basler Domkapitel. Noch im Jahr seiner Aufnahme, 1712, wurde er zusammen mit Franz Anton Konrad Hannibal Reich von Reichenstein zur fürstbischöflichen Rechnungsabhör nach Pruntrut gesandt, wo er auch mit dem Fürstbischof über einen damals hängigen Dekanatsstreit verhandelte. Am 20. August 1726 wurde er zum Cellar ernannt, am 22. Dezember 1731 zum Archidiakon. In seinen letzten Lebensjahren war H. intensiv an der Mitregierung des Kapitels im Fürstbistum beteiligt. Im Juli 1732 reiste er mit dem Hofrat und Landvogt zu Zwingen und Laufen, Franz Joseph Konrad von Roggenbach, zur Konferenz der katholischen Orte in Baden, um Unterstützung wegen der im Fürstbistum herrschenden Unruhen zu erbitten. Auch 1734 sprach H. nochmals bei den verbündeten katholischen Orten in Baden vor. Diesmal sollte er nicht nur deren Unterstützung zur Bewältigung der Landeswirren erreichen, sondern auch den Einschluss des Fürstbistums in die eidgenössische Neutralität. Als Gesandter des Domkapitels verbrachte H. zudem viele Monate am fürstbischöflichen Hof in Pruntrut. Dort starb er auch an den Folgen eines Schlaganfalles.


Autor*in der ersten Version: Vanja Hug, 24/08/2011

Letzte Änderung: 30/01/2013

Bibliografie

Catherine Bosshart-Pfluger, Das Basler Domkapitel von seiner Übersiedlung nach Arlesheim bis zur Säkularisation (1678 - 1803), Basel, 1983, S. 206-207

Zitiervorschlag

Vanja Hug, «Hagenbach, Franz Konrad von (1688-1734)», Lexikon des Jura / Dictionnaire du Jura (DIJU), https://diju.ch/d/notices/detail/1000130-hagenbach-franz-konrad-von-1688-1734, Stand: 19/04/2025.

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