Aus Saint-Hippolyte-sur-le-Doubs (F). Geboren um 1594. Tochter des Richard Dominé. Namensvarianten : Claudine Dominey, Claudine Dominé.
Initiantin der ersten Ursulinenbewegung und Schule für Mädchen in Pruntrut. Gründerin des Ursulinenklosters in Saint-Hippolyte.
D. stammte aus seiner alten Bürgerfamilie von Saint-Hyppolyte-sur-le-Doubs und fühlte sich von klein auf dazu berufen, ein dem Glauben gewidmetes, vorbildliches Leben als Christin zu führen. Insbesondere wollte sie sich für die Bildung von Mädchen aus allen Gesellschaftsschichten einsetzen. Ab 1612 versammelte sie Gleichgesinnte um sich, in der Absicht, eine Schule zu eröffnen, und unterrichtete künftige Lehrerinnen. Sie nahm Kontakt zu den Jesuiten in Pruntrut auf, die ihr Vorhaben spirituell unterstützten – besonders der Rektor des Jesuitenkollegs, Pater Pierre Marius, der D. ein Exemplar der Ursulinenregel der Angela von Merici schenkte. Das Buch wurde im 16. Jahrhundert vom Förderer des Ursulinenordens, Karl Borromäus, Erzbischof von Mailand, in Italien herausgegeben.
Zur selben Zeit suchte D. auch den Kontakt zur Ursulinen-Gründermutter Anne de Xainctonge in Dôle (F). Von ihr erhielt sie auf dem Korrespondenzweg Ratschläge zur Lebensweise und zu den Lehrmethoden der Ursulinen von Dôle. Wenig später nahm sie an einer Gruppenreise zum heiligen Grabtuch Jesu nach Besançon teil. Während dieses Aufenthalts knüpfte sie neue Kontakte, so dass sie kurz danach zu einem Lernaufenthalt nach Besançon zurückkehren konnte. Sie wohnte bei drei Ordensdamen, welche nach den Grundsätzen von Anne de Xainctonge lebten und unterrichteten. Danach kehrte sie zunächst provisorisch in ihre Heimatstadt zurück, mit der Absicht möglichst bald der Gemeinschaft in Besançon definitiv beizutreten. Doch ihre Eltern verweigerten ihr die für einen Ordensbeitritt notwendige Mitgift und ihre Mitstreiterinnen und Mitbürger in Saint-Hippolyte warfen ihr vor, sie zu vernachlässigen und stifteten sie dazu an, in ihrem Heimatort eine Schule für Mädchen zu gründen – allerdings verweigerten sie ihr die dazu notwendigen finanziellen Mittel.
In dieser Sackgasse reiste D. erneut nach Pruntrut zu den Jesuiten und suchte den Rat ihres Beichtvaters, Pater Heri Adam. Dieser riet ihr, das Schulprojekt in Saint-Hippolyte weiterzuverfolgen und auf einen Ordensbeitritt in Besançon zu verzichten. Doch da die Mittel für das Projekt in Saint-Hippolyte noch immer fehlten, blieb sie vorerst in Pruntrut, wo sie um 1613 eine « Confrérie de Saint-Ursule » mitbegründete und im Winter 1613-1614 eine Schule für Mädchen eröffnete, die vermutlich die erste kostenlose Bildungsmöglichkeit für Mädchen dieser Region darstellte. Trotz des grossen Erfolgs der kleinen Schule, kehrte D. kurz danach auf Betreiben einer jungen Freundin nach Saint-Hippolyte zurück – ihr dortiges Vorhaben hielt sie inzwischen nach eigenem Bekunden für den Willen Gottes. Sie übergab die Leitung der kleinen Pruntruter Schule an ihre Mitstreiterinnen Jeanne Chevrolet und Hélène Claudiam.
Um 1615 taucht sie als Mitunterzeichnerin eines Bittschreibens 22 junger «Mädchen und Schwestern» aus Pruntrut und Saint-Hippolyte auf, die den Erzbischof von Besançon, Ferdinand Jugny, genannt de Rye, baten, ihnen eine kirchliche Bewilligung für die Weiterführung ihrer Ursulinen-Schwesternschaft zu erteilen. Diese Initiative stellte einen ersten Schritt auf dem Weg zur offiziellen Gründung der Ursulinenschule in Pruntrut dar, die 1619 unter der Aufsicht von Anne de Xainctonge, dem Bischof von Basel sowie dessen Schwester offiziell gegründet werden sollte und während den darauffolgenden vier Jahrhunderten Unterricht für Mädchen anbot – lange Zeit war dies auf institutioneller Ebene die einzige Schule für Mädchen in der ganzen Region. Die Ursulinenschule existiert bis heute als gemischte Privatschule.
Nach dem Intermezzo in Pruntrut, verfolgte D. ihr Lebenswerk in Saint-Hyppolyte weiter. Ab 1616 lebte sie dort in einer Gemeinschaft mit zwei anderen Schwestern und führte den Unterricht fort. 1617 begab sie sich in Begleitung von Anne Vessaulx erneut nach Besançon, um für ihre Schwesternschaft in Saint-Hippolyte eine kirchliche Genehmigung zu erlangen. Dort traf sie auch zum ersten Mal persönlich auf Anne de Xainctonge, die sie im neu gegründeten Ursulineninstitut empfing. Nach diesem Erfolg stellte sich D. mit sieben Novizinnen dem Stadtrat von Saint-Hippolyte vor. Dieses Mal wurde ihr die finanzielle Unterstützung für die Gründung der Mädchenschule nicht mehr verweigert. 1618 erfolgte die definitive erzbischöfliche Genehmigung aus Besançon, sowie die Baubewilligung, was ihr die offizielle und dauerhafte Inbetriebnahme des Ursulineninstituts in Saint-Hippolyte erlaubte.
Initiantin der ersten Ursulinenbewegung und Schule für Mädchen in Pruntrut. Gründerin des Ursulinenklosters in Saint-Hippolyte.
D. stammte aus seiner alten Bürgerfamilie von Saint-Hyppolyte-sur-le-Doubs und fühlte sich von klein auf dazu berufen, ein dem Glauben gewidmetes, vorbildliches Leben als Christin zu führen. Insbesondere wollte sie sich für die Bildung von Mädchen aus allen Gesellschaftsschichten einsetzen. Ab 1612 versammelte sie Gleichgesinnte um sich, in der Absicht, eine Schule zu eröffnen, und unterrichtete künftige Lehrerinnen. Sie nahm Kontakt zu den Jesuiten in Pruntrut auf, die ihr Vorhaben spirituell unterstützten – besonders der Rektor des Jesuitenkollegs, Pater Pierre Marius, der D. ein Exemplar der Ursulinenregel der Angela von Merici schenkte. Das Buch wurde im 16. Jahrhundert vom Förderer des Ursulinenordens, Karl Borromäus, Erzbischof von Mailand, in Italien herausgegeben.
Zur selben Zeit suchte D. auch den Kontakt zur Ursulinen-Gründermutter Anne de Xainctonge in Dôle (F). Von ihr erhielt sie auf dem Korrespondenzweg Ratschläge zur Lebensweise und zu den Lehrmethoden der Ursulinen von Dôle. Wenig später nahm sie an einer Gruppenreise zum heiligen Grabtuch Jesu nach Besançon teil. Während dieses Aufenthalts knüpfte sie neue Kontakte, so dass sie kurz danach zu einem Lernaufenthalt nach Besançon zurückkehren konnte. Sie wohnte bei drei Ordensdamen, welche nach den Grundsätzen von Anne de Xainctonge lebten und unterrichteten. Danach kehrte sie zunächst provisorisch in ihre Heimatstadt zurück, mit der Absicht möglichst bald der Gemeinschaft in Besançon definitiv beizutreten. Doch ihre Eltern verweigerten ihr die für einen Ordensbeitritt notwendige Mitgift und ihre Mitstreiterinnen und Mitbürger in Saint-Hippolyte warfen ihr vor, sie zu vernachlässigen und stifteten sie dazu an, in ihrem Heimatort eine Schule für Mädchen zu gründen – allerdings verweigerten sie ihr die dazu notwendigen finanziellen Mittel.
In dieser Sackgasse reiste D. erneut nach Pruntrut zu den Jesuiten und suchte den Rat ihres Beichtvaters, Pater Heri Adam. Dieser riet ihr, das Schulprojekt in Saint-Hippolyte weiterzuverfolgen und auf einen Ordensbeitritt in Besançon zu verzichten. Doch da die Mittel für das Projekt in Saint-Hippolyte noch immer fehlten, blieb sie vorerst in Pruntrut, wo sie um 1613 eine « Confrérie de Saint-Ursule » mitbegründete und im Winter 1613-1614 eine Schule für Mädchen eröffnete, die vermutlich die erste kostenlose Bildungsmöglichkeit für Mädchen dieser Region darstellte. Trotz des grossen Erfolgs der kleinen Schule, kehrte D. kurz danach auf Betreiben einer jungen Freundin nach Saint-Hippolyte zurück – ihr dortiges Vorhaben hielt sie inzwischen nach eigenem Bekunden für den Willen Gottes. Sie übergab die Leitung der kleinen Pruntruter Schule an ihre Mitstreiterinnen Jeanne Chevrolet und Hélène Claudiam.
Um 1615 taucht sie als Mitunterzeichnerin eines Bittschreibens 22 junger «Mädchen und Schwestern» aus Pruntrut und Saint-Hippolyte auf, die den Erzbischof von Besançon, Ferdinand Jugny, genannt de Rye, baten, ihnen eine kirchliche Bewilligung für die Weiterführung ihrer Ursulinen-Schwesternschaft zu erteilen. Diese Initiative stellte einen ersten Schritt auf dem Weg zur offiziellen Gründung der Ursulinenschule in Pruntrut dar, die 1619 unter der Aufsicht von Anne de Xainctonge, dem Bischof von Basel sowie dessen Schwester offiziell gegründet werden sollte und während den darauffolgenden vier Jahrhunderten Unterricht für Mädchen anbot – lange Zeit war dies auf institutioneller Ebene die einzige Schule für Mädchen in der ganzen Region. Die Ursulinenschule existiert bis heute als gemischte Privatschule.
Nach dem Intermezzo in Pruntrut, verfolgte D. ihr Lebenswerk in Saint-Hyppolyte weiter. Ab 1616 lebte sie dort in einer Gemeinschaft mit zwei anderen Schwestern und führte den Unterricht fort. 1617 begab sie sich in Begleitung von Anne Vessaulx erneut nach Besançon, um für ihre Schwesternschaft in Saint-Hippolyte eine kirchliche Genehmigung zu erlangen. Dort traf sie auch zum ersten Mal persönlich auf Anne de Xainctonge, die sie im neu gegründeten Ursulineninstitut empfing. Nach diesem Erfolg stellte sich D. mit sieben Novizinnen dem Stadtrat von Saint-Hippolyte vor. Dieses Mal wurde ihr die finanzielle Unterstützung für die Gründung der Mädchenschule nicht mehr verweigert. 1618 erfolgte die definitive erzbischöfliche Genehmigung aus Besançon, sowie die Baubewilligung, was ihr die offizielle und dauerhafte Inbetriebnahme des Ursulineninstituts in Saint-Hippolyte erlaubte.
Autor*in der ersten Version: Kiki Lutz, 29/04/2020
Übersetzung: Kiki Lutz, 29/04/2020
Archivbestände
Institut Ste-Ursule, Fribourg, (Biographischer Text ohne bibliographische Angaben), Signatur : SUPo 200.
Archives de l’Ancien Evêché de Bâle, AAEB, Brief von 22 Ursulinen aus Pruntrut und Saint-Hippolyte an den Erzbischof von Besançon ; Signatur A 113/1-1/No. 4
Archives de l’Ancien Evêché de Bâle, AAEB, Brief von 22 Ursulinen aus Pruntrut und Saint-Hippolyte an den Erzbischof von Besançon ; Signatur A 113/1-1/No. 4
Bibliografie
Georges Beuret et al. [ ?], 350e Anniversaire de l'arrivée des Soeurs Ursulines à Porrentruy, s. l. : [éditeur non identifié], 1969, s. p. [S. 7]
André Chèvre, « Les origines des Ursulines de Porrentruy : à propos d’un anniversaire », in : Revue d'histoire ecclésiastique suisse, Bd. 63 (1969), S. 92-113 ; S. 96-98
Marie-Anne Heimo, « Ursulines de Porrentruy », in : Helvetia Sacra VIII, Bd. 1, Die Kongregationen in der Schweiz 16.-18. Jahrhundert, S. 140-161, S. 140
Albert Longchamp, Marie-Amélie Bourgeois, Petite vie de Anne de Xainctonge, Paris 1999, S. 141-143
Sacra congregatio pro causis sanctorum officium historicum (dir.), Sancti Claudii beatificationis et canonizationis servae dei Annae de Xainctonge fundatricis societatis a S. Ursula de Dôle positio super virtutubus ex officio concinnata, Rom : Typis polyglottis Vaticanis, 1972, S. 87; S. 583-590
André Chèvre, « Les origines des Ursulines de Porrentruy : à propos d’un anniversaire », in : Revue d'histoire ecclésiastique suisse, Bd. 63 (1969), S. 92-113 ; S. 96-98
Marie-Anne Heimo, « Ursulines de Porrentruy », in : Helvetia Sacra VIII, Bd. 1, Die Kongregationen in der Schweiz 16.-18. Jahrhundert, S. 140-161, S. 140
Albert Longchamp, Marie-Amélie Bourgeois, Petite vie de Anne de Xainctonge, Paris 1999, S. 141-143
Sacra congregatio pro causis sanctorum officium historicum (dir.), Sancti Claudii beatificationis et canonizationis servae dei Annae de Xainctonge fundatricis societatis a S. Ursula de Dôle positio super virtutubus ex officio concinnata, Rom : Typis polyglottis Vaticanis, 1972, S. 87; S. 583-590
Zitiervorschlag
Kiki Lutz, «Dominé, Claude (vers 1594-?)», Lexikon des Jura / Dictionnaire du Jura (DIJU), https://diju.ch/d/notices/detail/1003750-domine-claude-vers-1594, Stand: 02/12/2024.