Der «Cercle d’études historiques CEH» (= historischer Forschungszirkel) wurde am 30. April 1970 in Neuenburg als Teil der Société jurassienne d’Emulation SJE gegründet.
Auf der Mitgliederliste des CEH finden sich Historiker/innen, Archivare/-innen, Dozenten/-innen und weitere Personen mit Interesse an der Geschichte des Kantons Jura und des Berner Jura. Der CEH hat zum Ziel, neue historische Forschungsarbeiten über den Jura an Tagungen, Kolloquien und in Publikationen zu vermitteln und zu verbreiten.
Nach seiner Gründung wurde der CEH von einem Dreiergremium geleitet: Bernard Prongué, André Bandelier und François Kohler.
Das erste grosse Projekt bestand in der Herausgabe der Bibliographie jurassienne 1928-1972 (später erweitert und ergänzt), gefolgt von der Nouvelle Histoire du Jura (1984) und der Table analytique des matières des "Actes" 1849-1998 (2003).
Seit 1992 veröffentlicht der CEH auch die Lettre d’informations LICEH. Die Broschüre enthält verschiedene Artikel und Kongressakten und wird regelmässig und gratis an alle Mitglieder abgegeben. Sie enthält Berichte zum Stand der historischen Forschung (u.a. wichtigste Publikationen, Debatten, Forschungsstand) geordnet nach Themen (Lexikographie, Uhrenindustrie, Arbeitskampf, Sport, Tourismus, Wirschaft, Religion etc.).
Seit 1995 gibt der CEH die Reihe Cahiers d’études historiques heraus, die u.a. Lizentiatsarbeiten und Dissertationen eine Publikationsplattform bietet. Seit der 5. Ausgabe 2007 werden die Cahiers in Zusammenarbeit mit den Editions Alphil herausgegeben.
Die Organisation von Kolloquien und deren Publikation ist ein weiterer Schwerpunkt des CEH. Seit 2007 werden regelmässig Kongresse unter dem Titel «Nouvelle recherches en histoire jurassienne» (= Neue Forschungen zur Jurassischen Geschichte) veranstaltet, um jungen Forschern/-innen ein Präsentationsforum für ihre Resultate zu bieten.
Seit 2003 betreibt der CEH ausserdem das Projekt Lexikon des Jura (DIJU) auf dem Internet. Das Lexikon ist seit dem 29. Oktober 2005 online verfügbar und entwickelt sich seither stetig weiter. Seit Frühjahr 2010 besteht auch eine deutschsprachige Version. Der Schritt zur Zweisprachigkeit bezeichnet eine weitere wichtige Entwicklungsstufe dieses ersten Regionallexikons seiner Art in der Schweiz. 2015 ging die Verantwortung für das Lexikon direkt an die Société jurassienne d'Emulation über.
Ein weiteres Projekt auf dieser Linie stellt der neue Atlas historique du Jura (Druckversion 2012) dar, dessen Online-Publikation seit 2015 auf der Seite des DIJU verfügbar ist.
Präsidenten/-innen
1970-1981 Bernard Prongué (Initiant)
1970-1984 André Bandelier (Initiant)
1970-1978 ; 1984-1998 François Kohler (Initiant)
1999-2003 Claude Hauser
2003-2006 Pierre-Yves Donzé
2006-2009 Alain Cortat
2009-2012 Philippe Hebeisen und Pauline Milani (Kopräsidium)
2012- Philippe Hebeisen
Autor*in der ersten Version: Emma Chatelain, 09/03/2011
Übersetzung: Kiki Lutz, 18/02/2016
Bibliografie
François Kohler und Claude Hauser, « L’Emulation dans quelques unes de ses oeuvres (1947-1997) », in ASJE, 1997, S. 31-32
http://w3.jura.ch/agora/sje/cercles/histoire/index.html (20.11.2006 ; 6.7.2011)
Hinweise erhalten von François Kohler.
Zitiervorschlag
Emma Chatelain, «Cercle d’études historiques», Lexikon des Jura / Dictionnaire du Jura (DIJU), https://diju.ch/d/notices/detail/4650-cercle-detudes-historiques, Stand: 13/12/2024.